DT355: Mythos: Kunden wissen, was sie wollen!

Populäre Mythen über Design Thinking

Design Thinking erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Seit den Anfängen dieses Trends werden wir regelmäßig mit skeptischen Fragen konfrontiert, die zeigen, dass es viele Missverständnisse über Design Thinking gibt. In mehreren Episoden besprechen wir die häufigsten Mythen, die uns immer wieder begegnen und geben Antworten geben.

In dieser Folge geht es um den Mythos, dass es im Design Thinking ein Grundprinzip sei Kunden zu befragt, weil nur die Kunden wissen, was sie wollen.

Mythos: Ihr braucht nur den Kunden zu fragen!

Natürlich befragen wir den Kunden in unseren Workshops. Rauszugehen und mit Menschen zu reden, ist einer unserer Eckpfeiler im gesamten Design-Thinking-Prozess. Allerdings ist es ein Fehlglaube, dass der Kunde sein Problem selbst kennt bzw. seine Bedürfnisse als solche artikulieren kann. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, was das eigentliche Problem ist. Wir bewegen uns alle am liebsten in unserer Komfortzone und haben unsere Gewohnheiten, die uns das Leben erleichtern. Im Design Thinking ist das Ziel, blinde Flecken aufzudecken und neue Antworten und Wege aufzuzeichnen. Das erfordert ein tiefes Graben und Nachfragen.

Um herauszufinden, wer wirklich euer Kunde für das Problem ist, das ihr untersucht, ist Marktforschung eine absolut sinnvolle und hilfreiche Ergänzung. Dadurch können Märkte vorsegmentiert werden. Rausgehen und fragen müsst ihr aber trotzdem.

Und das führt zu einem weiteren Problem: Oft glauben die TeilnehmerInnen unserer Beratungen und Workshops, das es nur eine Chance gibt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Dem ist aber nicht so. Da Design Thinking ein iterativer Prozess ist, der man mehrmals durchlauft, gibt es immer wieder die Chance, mit Menschen zu sprechen und neue Informationen zu generieren.

Die eigentliche Herausforderung des Designer Thinkers liegt darin, die wahren Bedürfnisse des Kunden herauszufinden und nicht locker zu lassen. Dafür braucht es ein offenes Mindset und ein Gespür für das Gegenüber.

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