DT346: Mythos: Ist Design Thinking nur etwas für Kreative und Designer?

Die Verwirrung durch das Wort „Design“

Das Wort Design verleitet zu dem Glauben, dass der Prozess etwas mit Grafik oder Ästhetik zu tun hat. Dabei kommt das Wort aus dem Englisch, wo es mehrere Bedeutungen hat, u.a. planen oder entwickeln. Jedes Unternehmen, jede Person kann von Design Thinking profitieren. Es ist ein Mindset für Problemlöser und hat mit Grafik nichts zu tun.

Wir selbst sind keine Designer, sondern Unternehmensberater mit dem Background Psychologie und IT. Zwar hat Peter ein großartiges Verständnis (durch Fotografie etc.) für Grafik und Ästhetik, aber dennoch ist das, was Design Thinking ausmacht, die Art und Weise, wie Menschen denken und Probleme angehen.

Design Thinking bietet eine neue Arbeitsweise. Es gibt einen Rahmen vor, um das Denken zu ordnen und die eigenen Annahmen in Frage zu stellen. Es verändert die Art und Weise, wie wir die meisten Probleme sehen. Design Thinking bringt eine neue Sichtweise auf das Unternehmen, die Probleme und die Kunden, indem es die besten Eigenschaften von Kreativen, Innovatoren und Designern zusammenfasst.

Mit Design Thinking wird den Menschen ein Rahmen zur Verfügung gestellt, der sie dabei unterstützt, Ängste fallen zu lassen und frei zu experimentieren, Form und Funktion gemeinsam zu betrachten und zu iterieren. Diese Form der Arbeit erfordert einen einfachen und nicht-linearen Prozess. Wir werden dadurch auch ständig daran erinnert, dass wir, egal was wir tun, die Probleme des anderen lösen. Es geht darum, die menschliche Erfahrung zu verstehen, bereit zu sein, den tatsächlichen Bedarf zu erkennen und Dinge auszuprobieren, um herauszufinden, was am effektivsten ist.

Tools für Nicht-Designer

Gerade Tools wie die Empathy Map, Brainstorming, Customer Journey etc. erleichtern Nicht-Designern das kreative Denken. Der Design-Thinking-Prozess hilft Nicht-Designern über die schwierige Phase des Problemdefinierens hinweg, indem das Team nicht beim Problemanalysieren stecken bleiben, sondern ins Tun kommen.

Design Thinker vereint bestimmte Eigenschaften

  • Eine Kernkomponenten ist das systemische Denken. Der Prozess macht deutlich, dass zwei Dinge zwar völlig widersprüchlich sein können, aber dennoch eine gemeinsame Lösung daraus entstehen kann.
  • Design Thinking ist ein Prozess, der keinen Platz für das Ego hat, indem es den Menschen auf 360-Grad-Weise betrachtet.
  • Es geht um Empathie. Mit dem Einfühlungsvermögen für den Endbenutzer steht und fällt der Erfolg eines Unternehmens.
  • Wichtig ist auch, dass du offen für neue Erfahrungen und vor allem neugierig bist. Es geht darum, neue Lösungen auszuprobieren und fernab des Möglichen zu denken.

Design Thinking ist vor allem ein Prozess für Problemlöser

Wäre Design Thinking nur für Designer, würden viele unterschiedliche Interpretationen und Anwendungen für verschiedene Situationen wegfallen. Design Thinking ist kein Prozess um des Prozesses willen. Es ist ein Mindset, das seinen eigenen Nutzen und seine eigene Anwendung erfordert.

Designer schaffen einfache, menschliche Lösungen für komplexe Probleme. Aber sie sind nicht die einzigen, die das können. Wir können und müssen aus ihrem Denken lernen, um auf aufregendere, innovativere und intuitivere Lösungen zu finden.

Mach mit!

Was sind deine Gedanken zum Thema dieser Folge?

Schreibe uns an podcast@gerstbach.at!

Weitere Episoden zu diesem Thema