DT447: 6 Tipps, um empathischer zu kommunizieren

Empathie in der virtuellen Welt

Die Arbeit im virtuellen kann Gefühle der Isolation und Frustration hervorrufen. Wenn wir remote sind, kommunizieren wir nicht so viel und so gut, wie wenn wir im selben Raum sind. Die digitalen Werkzeuge, die wir für die Kommunikation verwenden, sind nicht optimal, um menschliche Eigenschaften wie Empathie und Emotionen zu erfassen und auszudrücken.

Virtuell haben wir nicht die Zeit Emotionen zu spüren
Wir leben in einer Welt voller Informationen, haben aber gerade virtuell kaum die Zeit und die Energie, Emotionen zu spüren, zu verstehen geschweige denn darauf zu reagieren. Es gibt die Werkzeuge für eine gute und effiziente Informationsübertragung, aber da bleibt meistens das, was uns so menschlich macht, aus. Dabei ist gerade Empathie im Unternehmen so wichtig. Empathie ist die Quelle für Teamarbeit und deswegen für Menschen, die zusammenarbeiten, auch so wichtig. Empathie stellt eine Verbindung zwischen zwei Menschen her.

Viele Menschen schätzen heute Führungskräfte, die eine menschlichere Seite zeigen können. Indem Führungskräfte offener sind und sich von ihrer menschlichen Seite zeigen, tragen sie dazu bei, dass sich die Menschen innerhalb der Arbeit vertrauen. Emotionen mit anderen zu teilen ist aber gerade zu Beginn beängstigend und kann auch schwierig sein.

Tipps für mehr Empathie in Remote-Situationen

1. Den ganzen Menschen sehen

In jedem Team, egal ob remote oder nicht, ist es wichtig, die KollegInnen als Menschen zu sehen und daran zu denken, dass auch sie ihre Probleme und Herausforderungen haben. Wir alle sind eine Kombination aus verschiedenen Rollen, die zusammen ein Ganzes ergeben. Wir sind zum Beispiel Mutter oder Vater, Partner oder Freund, Bruder oder Schwester etc. Nur weil all diese Teile in einem Online-Teammeeting nicht sichtbar sind, heißt das nicht, dass sie nicht da sind.

Schaffe deswegen bewusst Gelegenheiten, damit sich das Team formell und auch informell austauschen können und ermutige sie, dass sie auch mehr über sich erzählen. Pflege eine Kultur, in der es in Ordnung ist, eine persönlichere Seite von sich selbst zu zeigen.

2. Menschlich kommunizieren

Einer der größten Nachteile bei der digitalen Interaktionen ist, dass so oft Empathie verloren geht. Gerade die nonverbale Kommunikation fehlt fast vollständig. Dies führt dazu, dass wir schnell unfair oder unbewusst rücksichtslos agieren – etwas, das in einer persönlichen Interaktion nicht so schnell passieren würde.

Übe deswegen menschlicher zu sein und lies vielleicht alle Nachrichten noch einmal, bevor du sie sendest oder antwortest. Wenn du z.B. nur kurz Okay sagst, kann das kurz missverstanden werden, auch wenn damit vielleicht nur gemeint ist, dass du mit dem Gesagten einverstanden bist. Füg lieber deiner Kommunikation etwas Kontext hinzu, so kannst du solche Missverständnisse leicht vermeiden.

3. Finde ein Gleichgewicht der Emotionen

Zu viele Emotionen bei der Arbeit zu zeigen, ist nicht immer nur vorteilhaft. Es kann auch passieren, dass das ganze kippt und nur mehr über Gefühle gesprochen wird. Versuche ein Gleichgewicht zu finden, um einerseits Bindungen zu knüpfen, aber die Kollegen nicht mit Problemen zu belasten. Du kannst einen Check machen, in dem du bewusst einen Schritt zurücktrittst und überlegst, wie sich ein anderer fühlen würde, wenn er oder sie an deiner Stelle wäre. Hilft diese Art der Informationen teilt, sie besser zu verstehen, oder würdest du dich eher unwohl fühlen?

4. Gehe vom Besten aus

Remote-Arbeit und die endlose Flut an Informationen und Online-Kommunikation können leicht zu Missverständnissen führen. Das führt schnell zu Frustrationen, Neid oder Unverständnis. Negative Absichten anzunehmen, wo keine vorhanden sind, ist deswegen eine große Gefahr. Versuche deswegen jedes Mal, wenn du ein ungutes Gefühl hast zu überlegen, ob jemand bewusst etwas tut oder sagt, das du vielleicht für ignorant oder arrogant hältst oder ob er oder sie sich einfach schlecht ausgedrückt hat. Wenn jemand etwas tut, das dich irritiert oder frustriert, versuche zuerst eine alternative Erklärungen dafür zu finden, warum er oder sie sich so verhalten hat. Vor allem wenn dir verschiedene Optionen einfallen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass deine erste Annahme falsch war.

5. Nutze ein Online-Forum, um zuzuhören und Lösungen zu finden

Oft bleibt bei Meetings keine Zeit wirklich zuzuhören und Lösungen zu finden. Eine Möglichkeit, das trotzdem zu erreichen, ist die Nutzung eines Online-Forums. Darin können deine KollegInnen ihre Probleme beschreiben und andere können Lösungen anbieten. So kannst du auch verschiedenen Lösungen sammeln und ihr könnt gemeinsam bei größeren Problemen bewusst zusammenarbeiten.

6. Achte auf das Wesentliche und zeige, dass du dich interessierst

Du kannst eine Verbindung mit anderen herstellen, wenn du dich auf das Wesentliche kontrollierst. Wenn jemand z.B. über seine Familie spricht, dann schreib dir das auf und frag das nächste Mal nach. Zeig den Menschen, dass du dich für sie interessierst.

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