DT539: Vermeide diese Fehler bei Personas

Die häufigsten Fehler bei der Erstellung von Personas

Die meisten Design-Thinking-Methoden sind eigentlich relativ schnell erklärt. Bei der Umsetzung sehen wir aber häufig, dass Fehler gemacht werden.

In den letzten beiden Episode haben wir uns bereits häufige Fehler angesehen, die bei der Empathy-Map und der Customer Journey gemacht werden. In dieser Episode kommt die Persona-Methode dran.

Die 5 Fehler bei der Erstellung von Personas:

  1. Deine Personas haben nichts oder zu viel mit echten Personen zu tun
    Die große Gefahr beim Erstellen von Personas ist, dass du dich dabei auf Menschen konzentrierst, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Je mehr deine Personas durch komplexe Persönlichkeiten und Erfahrungen bereichert werden, desto mehr Empathie erzeugen sie bei den Menschen, die mit ihnen arbeiten. Eine Möglichkeit, das zu erreichen, besteht darin, Personas an reale Personen zu binden. Wenn du eine Befragung mit einer Person durchgeführt hast, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist, nimm diese als Basis für deine Persona. Verwende Bilder und Zitate dieser Person, um sicher zu sein, dass sich deine Persona vollständig und vor allem menschlich anfühlt.
  2. Deine Personas sind zu umfangreich
    Wenn Personas zu umfangreich gemacht werden, besteht die Gefahr, dass sie überladen und schwer handhabbar werden. Zu viele Details und Merkmale können dazu führen, dass die Persona unrealistisch oder schwer zu identifizieren ist. Dies kann die Kommunikation und das Verständnis im Designteam erschweren und letztendlich zu einer ineffektiven Gestaltung der Benutzererfahrung führen. Es ist wichtig, sich auf die wesentlichen Merkmale und Bedürfnisse zu konzentrieren, um Personas präzise und nützlich zu gestalten.
  3. Deine Personas sind zu klischeehaft
    Wir alle nutzen stereotypisches Denken, um unsere Entscheidungsfindung zu erleichtern. Wenn du aber wirklich Empathie für andere aufbauen willst, solltest du genau das vermeiden. Personas sollten sich vertraut anfühlen, wie Menschen, die wir verstehen und kennen. Aber sie sollten trotzdem nicht jedes Klischees erfüllen und zum Augenrollen führen. Statt also Stefanie, die 25-jährige Blondine, zu entwickeln, die am liebsten shoppt und roten Nagellack trägt, versuche dich in deine Persona hineinzuversetzen. Finde Dinge über sie heraus, die diese Menschengruppe so besonders macht.
  4. Du machst die Persona zu perfekt
    Personas sind lebendig, so wie echte Menschen. Das bedeutet, dass sie sich weiterentwickeln können, dürfen und sollen. Wenn du eine Persona am Computer erstellst, am besten mit einem Bild einer Werbefigur, wird das ganze nicht nur unrealistisch, sondern vor allem uninteressant für andere, weil sie spüren, dass diese Person nicht real ist. Mache deswegen Folgerecherchen und stoße auch Folgefragen an, die wiederum die Marketing- oder Produktentscheidungen beeinflussen. Je unperfekter die Persona designt ist, desto leichter fällt es allen, weiter mit ihr zu arbeiten.
  5. Die Personas werden vom Marketing vorgegeben
    Wenn Personas vom Marketing vorgegeben werden, besteht die Gefahr, dass sie zu stark auf demografischen oder stereotypen Merkmalen basieren und nicht ausreichend auf den tatsächlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Benutzer in deinem eigenen Projekt beruhen. Dadurch kann es zu einer Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Benutzern und den definierten Personas kommen und das kann wiederum zu einer fehlerhaften Ausrichtung von Strategien und Entscheidungen führen. Es ist so wichtig, dass Personas auf umfangreichen Benutzerforschungen basieren und von verschiedenen Teams, einschließlich Marketing, gemeinsam entwickelt werden, um eine realitätsnahe und zielgerichtete Benutzererfahrung zu ermöglichen und vor allem um Empathie zum Kunden aufzubauen.

In diesem Video erklärt Peter die Persona-Methode:

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