Fragen sind die besten Problemlöser
Die Fähigkeit gute Fragen zu stellen ist in vielen Situationen wichtig: Ganz besonders wenn wir Kreativität und Innovation fördern wollen. Leider fokussieren sich jedoch viele Führungskräfte lieber auf Antworten. Warum das problematisch ist und wie man gute Fragen stellt, erfahrt ihr in dieser Episode.
„Kommen Sie mir nicht mit Fragen, bringen Sie mir lieber die Antworten!“ Vielleicht hast du auch schon einmal diese Aufforderung von deinem Chef oder deiner Chefin gehört. Was passiert danach? Na klar, diese Aufforderung killt jegliche Kreativität und Innovation. Denn es sind nicht voreilige Antworten auf Probleme, sondern es sind die richtigen Fragen, die dazu führen, dass Probleme gelöst werden können.
Haltung
Wenn es darum geht, Fragen zu stellen, ist deine eigene Haltung extrem wichtig. Schließlich geht es darum, dass dir jemand Informationen gibt und seine Zeit zur Verfügung stellt. Gehe deswegen in jedes Gespräch demütig und vor allem voller Neugierde hinein. Vergiss nicht, es gibt immer etwas Neues zu lernen!
Mach dir Gedanken zu den verschiedenen Fragetypen
Je nachdem welcher Art deine Informationen sein sollen, die du erheben willst, musst du die richtigen Fragetypen aussuchen. Im Gegensatz zu einfachen Ja-oder-Nein-Fragen laden offene Fragen den Anderen zum Reden ein – und das ermöglicht dir wiederum, viel mehr Informationen zu sammeln. „Was gefällt Ihnen an diesem Unternehmen am besten?“ liefert wertvollere Informationen als „Gefällt Ihnen dieses Unternehmen?“
Lass dir von Erlebnissen erzählen
Noch besser ist, wenn du nach einer Erfahrung oder Geschichte fragst wie „Erzählen Sie mir davon.“ Das hilft dem anderen sich an ein konkretes Ereignis zu errinnern und das führt wiederum dazu, dass du noch mehr Details und Einblicke erhältst, die sonst vergessen worden wären.
Gehe mit Warum-Fragen in die Tiefe
Warum ist eine der mächtigsten Fragen, die du stellen kannst. Sie hilft dem anderen, in neue Richtungen zu denken und andere Ansätze zu finden, anstatt bei der erstbesten Antwort zu verweilen.
Wähle eine neutrale Formulierung
Fragen wie „Wie fanden Sie das tolle, neue Feature von dem Produkt?“ sind nicht hilfreich, da die Frage bereits eine begeisterte Meinung über das Feature miteinschließt. Deswegen wird die andere Person wahrscheinlich nichts Negatives darüber sagen, selbst wenn sie das Feature furchtbar findet. Eine neutrale Frage, die detaillierte Informationen oder eine ehrliche Meinung hervorruft – wie „Wie hat es Ihnen gefallen?“ – ist viel hilfreicher.
Baue eine Fragenhierarchie auf
Beginne ein Gespräch immer zuerst mit allgemeinen Fragen und werde dann spezifischer. Baue eine Fragenhierarchie auf, die mit dem großen Ganzen beginnt und sich mit Folgefragen nach und nach in die Einzelheiten vertieft. Das hilft auch dem Gesprächspartner, der Gesprächspartnerin, sich besser in das Gespräch einzulassen.
Stelle nur eine Frage nach der anderen
Versuche immer nur kurze Fragen zu stellen, die jeweils einen Punkt abdecken. Wenn du wirklich zwei verschiedene Dinge wissen willst, dann stell auch zwei verschiedene Fragen hintereinander. Aber warte zuerst die erste Antwort zur ersten Frage ab. Stelle nicht alle Fragen gleichzeitig, sondern gib den Antworten auch Raum.
Unterbrich den anderen nicht
Eigentlich ist das der schwierigste Teil: Wir Menschen neigen nämlich zur Ungeduld und dazu, den anderen gerne mal zu unterbrechen. Dadurch störst du aber dessen Gedankenfluss und so passiert es leicht, dass wichtige Informationen verloren gehen. Hör dir deswegen die vollständige Antwort auf deine Frage an. Die Kunst des guten Fragens liegt darin, geduldig auf die Informationen zu warten, die in der Antwort steckt.
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