DT554: Introvertiert?

Wir klären ein Missverständnis auf

Wir schauen uns ein großes Missverständnis bezüglich Introversion an und geben Tipps, um Design-Thinking-Workshop für introvertierte Teilnehmende und ModeratorInnen gut zu gestalten.

Introvertierte Menschen haben oft mit Missverständnissen zu kämpfen, gerade in sozialen Interaktionen wie Design Thinking Workshops. In diesem Artikel wollen wir aufklären und wertvolle Tipps geben, wie man solche Workshops für introvertierte Teilnehmer und Moderatoren optimal gestaltet.

Introversion vs. Schüchternheit: Ein Missverständnis

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, Introversion mit Schüchternheit gleichzusetzen. Dieser Unterschied ist entscheidend, da Introversion auf der Art und Weise basiert, wie jemand Energie sammelt, während Schüchternheit eher auf sozialen Ängsten und Erfahrungen beruht. Hier liegt der Knackpunkt: Introvertierte Menschen regenerieren sich in der Stille, während Schüchterne soziale Ängste empfinden können.

Die Wichtigkeit des Verständnisses für Moderatoren

Besonders für Moderatoren ist es von entscheidender Bedeutung, den Unterschied zu verstehen und darauf einzugehen. Ein guter Moderator kann durch bewusste Gestaltung des Workshops sicherstellen, dass sich introvertierte Teilnehmer wohl fühlen und ihre Stärken optimal einbringen können.

Tipps für die Moderation: Raum für Introversion schaffen

  1. Bewusste Methodenauswahl: Berücksichtigen Sie Methoden, die Introvertierten Raum für selbstständiges Denken und Verarbeiten geben, wie etwa Brainwriting.
  2. Visuelle Anker: Nutzen Sie visuelle Anker wie Flipcharts oder Projektionen, um den Ablauf und die Erwartungen sichtbar zu machen und den Fokus zu schärfen.
  3. Pausen einplanen: Setzen Sie bewusst Pausen ein, um den Teilnehmern Zeit zum Nachdenken zu geben und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Energie zu sammeln.
  4. Energizer individuell anpassen: Bei Energizern und Icebreakern ist es wichtig, die Bedürfnisse der Gruppe zu berücksichtigen. Vermeiden Sie körperlich intensive Aktivitäten, wenn die Gruppe diesbezüglich zurückhaltend ist.

Moderation als Kunst der Anpassung

Moderatoren, egal ob introvertiert oder extrovertiert, müssen sich bewusst sein, dass ihre Rolle darin besteht, das Beste aus dem Workshop herauszuholen. Es gilt, die Bedürfnisse der Teilnehmer zu erkennen und entsprechend flexibel und einfühlsam zu agieren. Introvertierte bringen oft eine hohe Konzentration, Kreativität und Beobachtungsgabe mit, die durch die richtige Moderation optimal genutzt werden können.

Ein gelungener Design Thinking Workshop

Die Erfolgsformel für einen gelungenen Design Thinking Workshop liegt nicht in lauten Stimmen und übermäßiger Aktivität, sondern in der bewussten Gestaltung, die Raum für Introversion schafft. Die Vielfalt von Persönlichkeiten, sowohl introvertiert als auch extrovertiert, sollte als Stärke betrachtet werden. Die Kunst der Moderation besteht darin, diese Vielfalt zu erkennen, anzunehmen und in den Workshop zu integrieren.

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