DT523: Design Thinking im Unternehmensalltag

Das Mindset für Design Thinking stärken

In dieser Episode beantworten wir eine Frage unserer Hörerin Sara aus Ulm: Wie kann ich in meinem Unternehmen ein Mindset für Design Thinking aufbauen und während des Unternehmensalltags bewusst immer wieder Design Thinking einsetzen? Welche Phasen eignen sich dafür? Was geht, was geht nicht?

Design Thinking ist für uns vielmehr als ein Prozess, es ist ein Mindset, das den Menschen in den Mittelpunkt steht. Damit diese Aussage nicht als leere Hülle stehen bleibt, gibt es hier einige Tipps aus unserem Beratungsalltag, wie du Design Thinking im Alltag praktizieren kannst.

Durch Beobachtung und Gespräche besser einfühlen

Sammel Erkenntnisse, indem du Empathie, Beobachtung und Interviews übst: Das Kennenlernen deiner Kunden ist der erste Schritt, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die diese wirklich wollen und die sie vor allem auch brauchen. Tappe dabei aber nicht in die Falle, bereits zu wissen, was jemand denkt oder fühlt. Das Sammeln von Informationen über deine Kunden ist der wichtigste Baustein im Design Thinking.

Problemstellung genauer erarbeiten

Verwandel Probleme in Fragen: Wenn du mit einem Problem konfrontiert wirst, widerstehe dem Drang, sofort eine Lösung zu finden. Änder deine Perspektive und stelle stattdessen eine Frage, die dich näher an das Problem bringt oder dir schrittweise weiterhilft. Anstatt dass du dich auf konkrete Verbesserungsmaßnahmen fokussierst, überlege, wie du die wirklichen menschlichen Bedürfnisse erfüllen kannst. Entdeckte Erkenntnisse, die zu einer besseren Lösung führen.

Annahmen hinterfragen

Du kennst diese Phrasen aus deiner Arbeit bestimmt auch: „Das haben wir immer schon so gemacht“ oder „Das geht nicht“ oder „So machen wir das hier aber nicht“. Oft sind das alles Hinweise, dass die Menschen vor der Veränderung Angst haben oder einfach ihre Komfortzone nicht verlassen wollen. Wenn im Meeting so ein Satz fällt, frag nach, was genau das bedeutet. Wann war das letzte Mal, dass dieser Vorschlag ausprobiert wurde? Was ist danach passiert? Warum glauben die Menschen, dass etwas nicht geht?

Dinge visualisieren

Gerade, wenn es um kreatives Arbeiten geht, ist es wichtig, die ersten Schritte und Ergebnisse sichtbar zu machen. Deswegen arbeiten wir so gerne mit Post-it: Durch das Aufschreiben und Aufkleben ist auf einen Blick sichtbar, welche Gedanken du dir gemacht hast.

Aber nicht nur das: Grafiken und Diagramme helfen dabei, Erkenntnisse sichtbar zu machen, die sonst vielleicht untergegangen wären, und auch Korrelationen aufzudecken, die im Gesagten niemals so entstanden wären.

Ideen generieren

Design Thinking hat ja eine eigene Phase, in der bewusst Kreativmethoden eingesetzt werden, um Lösungen jenseits der 0815-Marke zu finden. Die meisten Kreativmethoden können vollkommen losgelöst vom Design-Thinking-Prozess eingesetzt werden.

Mehr experimentieren

Erstelle möglichst einfache Prototypen, um mehr über latente Bedürfnisse zu erfahren: Das braucht weder viel Zeit noch viele Ressourcen. Starte mit Stift und Papier, um Ideen aufzuzeichnen, zu entwickeln und Feedback zu sammeln, das dir wiederum dabei hilft, die Bedürfnisse deiner Kunden besser zu verstehen – noch bevor du irgendwas in die Umsetzung investiert.

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