DT217: Warum Elektroautos die Mobilität für immer verändern werden

If I had asked people what they wanted, they would have said faster horses.

Henry Ford (zugeschrieben)

Hat Ford das wirklich jemals gesagt? Vermutlich nicht, aber dieses Zitat hätte durchaus zu ihm gepasst. Denn die Geschichte legt den Schluss nahe, dass er nicht der Meinung war, dass Kunden ihre Bedürfnisse nach innovativen Produkten kommunizieren können.

Der Erfolg von Henry Fords Model-T bestand nicht nur aus der Verwendung einer Fließbandfertigung, von austauschbaren Teilen oder dem Auto selbst. Es lag daran, wie er ein System von positiven Rückkopplungen geschaffen hat, mit dem er seine Vision umsetzen konnte.

Und genau über solche Vision für innovative Produkte sprechen wir heute – und zwar am Beispiel von Tesla.

Fakten zum Tesla Model 3 (LR AWD)

  • PKW
  • Elektroauto
  • Reichweite: 560km WLTP
  • Allradantrieb
  • Beschleunigung: 4,6s
  • Sensoren: 8 Kameras, 1 Radar, 12 Ultraschallsensoren

Streitthema E-Autos

Bei den Ansichten über E-Autos gibt es in der Gesellschaften stark divergierende Meinungen und Ansichten. Anfangs wurden Elektroautos belächelt, seit dem Erfolg von Tesla sind sie das neue „Musk-have“ wie sogar Audi auf einer Plakatwand inseriert. Elektroautos hatten das Image von lahmen Enten und jetzt sind die der Inbegriff von Fahrspaß, Geschwindigkeit und umweltfreundlichem Individualverkehr.

Übliche Fragen: Die Reichweitenangst

Seit wir selbst ein Tesla Model 3 besitzen, kennen wir die üblichen Fragen, die man gestellt bekommt nur zu gut. Hier ist die Top 3 Liste, der Fragen, die wir immer wieder hören:

  1. Wieviel Reichweite hat so ein Elektro-Auto?
  2. Wie lange ist die Lebensdauer der Batterien?
  3. Was ist, wenn ich im Stau stehe und mir geht der Akku aus?

Die Fragen werden obsolet, wenn man einmal verstanden hat, wie Elektroautos genutzt werden.

Viel wichtiger sind folgende Überlegungen:

  • Die Größe der Batterie sollte man in Abhängigkeit der geplanten Reichweite kaufen. Ein Durchschnittliches Auto fährt täglich nicht mehr als 50km.
  • Geladen wird zu Hause und zwar täglich. Nicht weil man muss, sondern weil da das Auto ja eh nur sinnlos herumsteht. Unterwegs lädt man an Schnellladestationen und hier zählt nicht die Kapazität des Akkus, sondern vielmehr wie schnell das Auto lädt.
  • Moderne Batterie-Managementsystem optimieren die Batterie-Lebensdauer, zusätzlich gibt es noch eine zweite und dritte Lebensphase einer E-Auto-Batterie, die gerne vergessen wird.

Wenn man sich nicht vorstellen kann, wie Elektroautos genutzt werden, dann kann man sich auch die Vorteile von Elektroautos nicht vorstellen.

Peter Gerstbach

Weitere Vorteile und was das für die Zukunft der Autos bedeutet

  1. Elektroautos sind besser für die Umwelt als Verbrenner
  2. Elektroautos haben geringere Betriebskosten als Verbrenner

Sind E-Autos besser für die Umwelt?

Sind E-Autos wirklich umweltfreundlich? Erst vor kurzem wurde ein Artikel vom Ifo-Institut veröffentlicht, die beweisen will, dass ein Model 3 mehr CO2 verbraucht als ein Mercedes Diesel. Das soll laut Autoren vor allem an dem Akku liegen, der sehr groß ist und in der Herstellung viel Energie (also CO2) verbraucht.

Damit E-Autos wirklich umweltfreundlicher sind, müssen einige Dinge passieren, die derzeit noch nicht überall auf der Welt optimal funktionieren. Die Rohstoffe müssen sauber beschafft werden und der Strom zur Herstellung der Batterie und Betrieb des Autos müssen aus erneuerbarer Energie stammen. Nimmt man hier einen schlechten Strommix an (beispielsweise aus Kohle) sind die CO2-Emmissionen tatsächlich schlecht, bei einem nachhaltigen Strommix aber unschlagbar gut. Die erwähnte Studie hat einfach falsche Parameter gewählt, die nicht der Realität entsprechen, und so das schlechte Ergebnis provoziert. Die Zeit spielt für E-Autos, weil diese (mit der Zeit immer umweltfreundlicher werden), Verbrenner-Autos aber tendentiell dreckiger.

Es gibt aber auch gründlichere Studien, die diesen Zusammenhang besser darstellen:

Wenn wir mit innovativen Produkten ein System aus positiven Rückkopplungen schaffen, dann spielt die Zeit immer für diese neuen Produkte.

Ingrid Gerstbach

Aber einzelne Autos grüner zu machen, ist nur ein Teil der Gleichung. Eigentlich braucht es ein neues Mobilitätskonzept. Und diese Veränderung wird die komplette Mobilität auf den Kopf stellen.

Ein neues Mobilitätskonzept

Dieses neue Mobilitätskonzept wird erst durch autonom fahrende Autos möglich.
Das Rennen um das selbstfahrende Auto wurde längst begonnen: Mitspieler sind beispielsweise GM Cruise, Waymo, Tesla, oder auch Zulieferer wie Mobileeye.

Zukunftsmusik oder bald schon Realität?

Wenn es nach Tesla-Grüner Elon Musk geht, sind selbstfahrende Autos ab 2020 Realität, Bis dahin soll jeder seit 2016 produzierte Tesla vollkommen autonom fahren können. Elon Musk erfüllt seine Versprechen zwar nicht immer pünktlich, aber er erfüllt sie.

Wie funktioniert der Tesla Autopilot?

  • Neuronales Netzwerk: Teslas Autopilot sieht, lernt und denkt ähnlich wie ein Mensch (Neuronen und Synapsen)
  • Bild-Erkennung von Autos, Fußgänger, Fahrräder
  • Spurerkennung, 3D-Erkennung mit Entfernungen
  • Vorhersage wohin sich Objekte bewegen

Interessante Videos:

Wie schaut die Zukunft aus?

Elon Musk sagt, du wirst dein Tesla-Auto innerhalb von 2 Jahren (2020) in die Robo-Taxi-Flotte des Tesla Networks einbringen können. Dann verdient dein Auto für dich Geld, während du es nicht benötigst.

Und sobald eine Mehrheit der Menschen erkannt hat, dass autonome Autos sicherer sind, werden die Menschen fordern, dass alle Autos nur noch autonom fahren sollen. Früher gab es auch Lift-Boys, die mit einem Hebel einen Aufzug nach oben und nach unten bewegt haben. Heute würde wohl niemand mehr gerne in so einen Lift einsteigen. Und dann dauert es nicht mehr lange und Menschen werden fordern, dass in Autos keine Lenkräder mehr eingebaut werden. Wenn man sich jetzt ansieht, wie das Cockpit des Model 3 aussieht, dann versteht man den genialen Plan dahinter.

Cockpit unseres Tesla Model 3

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