Warum wir Neues sofort ablehnen
Wir halten uns für offen, sind es aber in den meisten Fällen nicht. Wenn jemand eine neue Idee einbringt, sagen wir oft: „Das klingt ja spannend, aber…“ Und genau da beginnt das Problem. In diesem „aber“ steckt mehr Psychologie, als uns lieb ist. Denn unser Gehirn liebt Sicherheit. Es schützt uns vor Unsicherheit und damit leider auch vor Innovation. Heute sprechen wir darüber, warum wir Neues so oft ablehnen und wie Teams im Design Thinking lernen können, ihre eigenen Abwehrmechanismen zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Warum wir Neues oft ablehnen
Wir glauben gern, dass wir offen für Neues sind – doch meist stimmt das nicht. Schon ein harmloses „aber“ nach einem Lob kann zeigen, wie sehr unser Gehirn an Sicherheit hängt. Im Gespräch fragen wir uns, warum Veränderung so oft Unbehagen auslöst und was das mit unserem Selbstbild zu tun hat. Müssen wir uns vielleicht zuerst selbst besser verstehen, bevor wir Innovation wirklich zulassen können?
Der Semmelweis-Reflex – eine Lehre aus der Geschichte
Ignaz Semmelweis entdeckte, dass Händewaschen Leben rettet – und wurde dafür abgelehnt. Warum stößt selbst bewiesene Wahrheit manchmal auf Widerstand? Wir tauchen in die Denkweisen des 19. Jahrhunderts ein, sprechen über verletzte Egos, alte Weltbilder und psychologische Reaktanz. Und wir fragen uns: Wie oft passiert uns genau das Gleiche heute in Organisationen?
Vom Status-quo-Bias zur Veränderung
Ob in Unternehmen oder im Alltag – wir verteidigen lieber den Status quo, selbst wenn es bessere Lösungen gäbe. Warum? Weil Verlust sich doppelt so stark anfühlt wie Gewinn. Wir erzählen, wie sich dieser Reflex in Meetings, Prozessen und Entscheidungen zeigt – und wie Design Thinking hilft, ihn zu überwinden.
Design Thinking als Gegenmittel
Design Thinking zwingt uns, unsere Komfortzone zu verlassen: Ideen nicht zu verteidigen, sondern zu verstehen. Statt „Das geht nicht!“ sagen wir „Was wäre, wenn es doch funktioniert?“. Wir sprechen darüber, wie Neugier trainiert werden kann, warum Fehler Teil des Prozesses sind und warum keine Workshop-Blaupause funktioniert, wenn man Menschen wirklich in ihrer Haltung erreichen will.
Neugier als Haltung
Neugier ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung. Wir erzählen, wie Teams lernen können, sich gegenseitig mit dieser Haltung „anzustecken“ – und warum Austausch mit anderen oft der beste Weg ist, alte Denkmuster aufzubrechen. Denn wer erkennt, dass alle mit Wasser kochen, öffnet sich leichter für Neues.
Der Semmelweis-Reflex heute
Was können wir von Semmelweis lernen? Dass Veränderung immer zuerst bedrohlich wirkt – und dass Innovation nur dann gelingt, wenn wir lernen, mit dieser Angst umzugehen. Wir reden darüber, wie sich das in Unternehmen trainieren lässt, warum Tempo und Komplexität zunehmen – und weshalb es sich trotzdem lohnt, offen zu bleiben.
Reflexionsfrage zum Schluss
Wann hast du zuletzt eine Idee abgelehnt – und später gemerkt, dass sie vielleicht gar nicht so schlecht war?
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Wir freuen uns auch über Fragen und Anregungen über die zukünftig geplanten Episoden.


