DT727: Aktives Zuhören

Hörst du zu oder wartest du nur auf deine Antwort?

Viele reden vom „aktiven Zuhören“ – und meinen damit Nicken, Spiegeln, ein paar Aha-Laute. Klingt nach cleverem Gesprächstrick – ist in Wahrheit aber Unsinn. Denn das Konzept stammt aus der Psychotherapie – und dorthin gehört es auch. Im Alltag oder im Business wirkt diese Technik oft eher hölzern als hilfreich. In dieser Episode fragen wir uns deshalb: Was brauchen Gespräche wirklich? Und wie entsteht eine Haltung, die Neugier, Vertrauen und Offenheit fördert?

Aus dem Inhalt

Zuhören im Design Thinking

Zuhören klingt so selbstverständlich – und doch ist es eine Fähigkeit, die im Design Thinking über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann. Wir steigen direkt mit der Frage ein: Was bedeutet es eigentlich, wirklich zuzuhören, und warum reicht oberflächliches Nicken oder Spiegeln dabei nicht aus?

Aktives Zuhören oder Alltagskommunikation?

Viele verbinden „aktives Zuhören“ mit Business-Seminaren voller Gesprächstricks. Doch genau darin liegt das Problem: Wir erzählen, warum dieses Verständnis zu eigenartigen Situationen führen kann – und wieso echtes Zuhören viel tiefer geht als ein paar wohlklingende Phrasen.

Rogers‘ Therapieansatz verstehen

Woher kommt der Begriff „aktives Zuhören“ überhaupt? Wir werfen einen Blick zurück zu Carl Rogers und seiner klientenzentrierten Therapie. Spannend ist, was er eigentlich darunter verstand – und warum sein Ansatz nicht eins zu eins auf Alltags- oder Businessgespräche passt.

Empathie, Wertschätzung und Echtheit

Rogers sprach von drei zentralen Elementen: Empathie, Wertschätzung und Echtheit. Wir zeigen, warum diese keine bloßen Methoden sind, sondern eine Haltung, die man spürt. Was bedeutet es, wenn jemand wirklich präsent ist – und wann wirkt es nur wie einstudiertes Theater?

Rollenkonflikte in der Kommunikation

Kann und soll eine Führungskraft überhaupt wie ein Therapeut agieren? Wir sprechen über den massiven Rollenkonflikt, der entsteht, wenn Techniken aus der Therapie in den Alltag übertragen werden – und warum das oft hölzern und künstlich wirkt.

Echtheit und Konkurrenz im Gespräch

Ob Wackeldackel-Nicken oder gespielte Aufmerksamkeit – wir beleuchten, wie leicht Echtheit verloren geht, wenn Gesprächstechniken mechanisch angewendet werden. Was macht den Unterschied zwischen wirklicher Präsenz und einer Fassade?

Unterschiede zwischen Therapie und Business

Heilung fördern oder Ergebnisse schneller erreichen – die Ziele könnten kaum unterschiedlicher sein. Wir diskutieren, warum aktives Zuhören im therapeutischen Setting funktioniert, im Business aber oft scheitert, und wie Design Thinking einen ganz eigenen Zugang zum Zuhören eröffnet.

Zuhören im Design Thinking

Im Workshop schlüpfen wir in eine besondere Rolle: nicht als Experten oder Ratgeber, sondern als Forscher. Warum dieser Perspektivwechsel so wichtig ist und wie er hilft, die wahren Bedürfnisse hinter den geäußerten Lösungen aufzuspüren.

Vorteile des echten Zuhörens

Wenn wir es schaffen, wirklich zuzuhören, verändert das nicht nur Gespräche, sondern ganze Teams. Vertrauen wächst, Konflikte lassen sich vermeiden, und es entstehen Räume, in denen Ideen geteilt werden, die sonst verborgen geblieben wären.

Praktische Tipps für bessere Gespräche

Wie kann man im Alltag zuhören, ohne in die Falle des „aktiven Zuhörens“ zu tappen? Wir geben konkrete Tipps: von der richtigen Haltung vor dem Gespräch über das Aushalten von Stille bis hin zu offenen Fragen, die Türen öffnen. Plus: unser Beziehungstipp, der auch nach vielen Jahren Ehe noch funktioniert.

Lernen aus Missverständnissen beim Zuhören

Wir fassen zusammen: Aktives Zuhören gehört in die Psychotherapie – nicht ins Business. Aber echtes Zuhören als Haltung ist unverzichtbar, wenn wir Vertrauen und Innovation fördern wollen. Und zum Schluss laden wir dich ein, über eine Frage nachzudenken: Wann hast du dich das letzte Mal wirklich gehört gefühlt?

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