Deswegen entwickelst du eine emotionale Bindung zu deinem Prototyp
Kennst du den IKEA-Effekt? Das schwedische Möbelhaus, das für seine Selbstbaumöbel bekannt ist, ist Inspirator für diesen Effekt, den wir im Rahmen von Design Thinking-Workshops nutzbringend einsetzen können. Auf die Plätze, fertig los. Oder wie ein Österreich, der nicht schwedisch kann, sagen würde: på era platser, färdiga, gå!
Der IKEA-Effekt bezieht sich auf das Phänomen, bei dem Menschen eine tiefere emotionale Bindung zu einem Produkt entwickeln, wenn sie es selbst zusammenbauen oder aktiv an seiner Entstehung teilnehmen. Der Name des Effekts stammt von dem bekannten schwedischen Möbelhersteller IKEA, der für seine DIY-Möbelbausätze bekannt ist. Dieser Effekt wurde erstmals in einer Studie von Michael Norton, Daniel Mochon und Dan Ariely im Jahr 2012 untersucht.
Der IKEA-Effekt beruht auf der Idee, dass Menschen dazu neigen, mehr Wert auf Dinge zu legen, an deren Entstehung sie selbst beteiligt waren. Wenn jemand ein Möbelstück selbst zusammenbaut, investiert er Zeit, Mühe und Energie in die Arbeit. Das führt dazu, dass die Person eine stärkere Bindung zum Endprodukt entwickelt und es als wertvoller empfindet, als wenn sie es einfach gekauft hätte.
Der IKEA-Effekt hat vor allem Relevanz im Bereich des Prototyping, insbesondere in der Produktentwicklung. Hier einige Zusammenhänge:
- Prototyping und Benutzerbeteiligung: Beim Prototyping von Produkten oder Dienstleistungen ist es wichtig, Benutzer oder Kunden frühzeitig einzubeziehen. Wenn Benutzer an der Gestaltung und Entwicklung eines Prototyps teilnehmen, fühlen sie sich stärker mit dem Produkt verbunden und können wertvolles Feedback liefern.
- Fehlererkennung und -korrektur: Durch die aktive Beteiligung am Prototyping-Prozess können Benutzer und Entwickler frühzeitig mögliche Probleme erkennen und beheben. Das kann dazu beitragen, teure Fehler in späteren Entwicklungsphasen zu vermeiden.
- Iteration und Verbesserung: Der IKEA-Effekt kann dazu führen, dass Menschen bereitwilliger an der Weiterentwicklung eines Prototyps teilnehmen und sich aktiv für Verbesserungen einsetzen. Sie haben bereits Zeit und Energie investiert und möchten das Endprodukt verbessern.
- Bindung an das Endprodukt: Wenn Benutzer in den Entwicklungsprozess involviert sind, entwickeln sie oft eine stärkere Bindung an das Endprodukt. Das kann die Akzeptanz und den Erfolg des Produkts auf dem Markt erhöhen.
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