DT518: Design Thinking intern verkaufen

Der Nutzen von Design Thinking & Tipps gegen Einwände

Vielleicht leitest du ein Team, das Begeisterung als Ersatz für Wissen betrachtet und am liebsten mit irgendwelchen selbstaufgestellten Annahmen hantiert? Oder dein Team wird von der Peitsche getrieben und es gibt keine Zeit, um auch nur kurz stehen zu bleiben und durchzuatmen? Oder du arbeitest für ein Unternehmen, das alles auf Marketing und Konkurrenz ausgerichtet hat? In all diesen Umgebungen ist Befragen und Testen eine beängstigende Vorstellung.

In dieser Episode besprechen wir, wie du deine Organisation überzeugen kannst, Design Thinking einzusetzen.

Was Design Thinking nicht ist

Seit einiger Zeit haben wir das Gefühl, dass dem Begriff „Design Thinking“ ein ähnliches Schicksal wie anderen beliebten Konzepten auch widerfahren ist und er oft missverstanden und als reines Buzzword missbraucht wird. Design Thinking hilft vor allem dabei, Menschen besser zu verstehen – ihre Bedürfnisse, Wünsche, Gewohnheiten und Wahrnehmungen. Durch dieses neue Verständnis können wir zu besseren Entscheidungen finden, was und wie Dinge gestaltet werden und in die Welt setzen. Kreative Methoden sind dabei ein Mittel zum Zweck. 

Design Thinking ist also nicht ein Ersatz für Brainstorming oder dafür das zu entwickeln, was Menschen dir direkt sagen, dass Sie haben wollen.

Design Thinking hilft dir dabei

Design Thinking ermöglicht vielmehr den Menschen, die nicht als Designer ausgebildet sind, kreative Werkzeuge zu verwenden, um so eine Vielzahl von Herausforderungen zu lösen. Dadurch werden die Unternehmen ermutigt, sich auf die Menschen zu konzentrieren, für die sie etwas erstellen, was zu besseren Produkten, Dienstleistungen und internen Prozessen führt. 

  • Design Thinking hilft also dabei zu erkennen, ob ihr überhaupt an der richtigen Frage arbeitet
  • Es hilft herauszufinden, welche deine besten Wettbewerbsvorteile sind
  • Es hilft, die Kundenprobleme besser zu verstehen und die Kundensprache zu sprechen
  • Es hilft, die eigenen blinden Flecken zu identifizieren

Das Problem: Es klingt wie Zeit und Geld, das nicht da ist – und du musst zunächst zugeben, dass du gar nicht alle Antworten hast.

Die üblichen Einwände, warum Design Thinking nicht eingesetzt werden kann

Wir hören immer wieder dieselben „Ausreden“, warum Unternehmen Design Thinking intern nicht einsetzen können.

  • Wir haben keine Zeit/kein Geld: Diesen Einwand könnt ihr ganz schnell zerstören: Design Thinking kann man sehr gut in den Projektalltag einbauen und letzten Endes geht es immer darum, die Menschen, für die man eine Lösung entwickelt besser zu verstehen und von ihnen zu lernen.
  • Wir haben nicht die Expertise: Und das ist gut so! Ja, der Prozess sollte im Idealfall von einem erfahrenen Moderator/Beraterin begleitet werden, aber für das Inhaltliche seid Ihr selbst die Experten, denn es geht letztlich um nicht weniger als um Eure Kunden!
  • Es wird dann letzten Endes eh was ganz anderes umgesetzt: Das kann natürlich passieren. Aber daran ist immer mangelden Kommunikation schuld, nicht aber Design Thinking.
  • Wir können im Anschluss schauen, ob eh alles passt: Die sogenannte „Beta-Test-Ausrede“. Ja, natürlich, allerdings wenn man tatsächlich im Anschluss schaut und dann draufkommt, dass es einen Denkfehler in der Lösung gibt, wurde in der Zwischenzeit meistens wirklich viel Geld und Zeit verschwendet.
  • Wir kennen das Problem bereits: Dieser Einwand ist ein sicheres Anzeichen, dass eigentlich etwas ganz anderes dahintersteckt: Die Angst, die Kunden zu befragen.

Die wirklichen Einwände dahinter sind allerdings meistens ganz menschlicher Natur:

  • Ich will es gar nicht wissen
  • Ich habe Angst, falsch zu liegen
  • Ich mag nicht mit Fremden reden

Design Thinking ist ein Schritt aus Komfortzonen und bringt dich dazu solche Ängste zu hinterfragen.

Mach mit!

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