DT513: Case Study „airbnb“

Design-Thinking-Anwender im Fokus

Design Thinking bedeutet auch auf Erfahrungen von anderen Menschen und Unternehmen aufzubauen. Wir können viel von Erfahrungen, die andere gemacht haben, lernen. Deswegen starten wir eine Serie, in der wir bekannte – und weniger bekannte – Anwendende von Design Thinking beleuchten und aus diesen Praxisberichten lernen.

Wir starten die Serie mit einem sehr bekannten Beispiel aus dem Silicon Valley, „Airbnb“, der Vermietungsplattform für Unterkünfte.

Die Gründer

  • Joe Gebbia: Grafikdesigner und Industriedesigner.
  • Brian Chesky: ebenfalls Industriedesigner, hat Joe während des Studiums kennengelernt.
  • Nathan Blecharczyk: Programmierer

Die drei haben aus der Notwendigkeit heraus, Miete zu zahlen, Airbnb gegründet. Was mit drei Luftmatratzen und einem Stadtführer begann, gilt jetzt als ein globales Phänomen der Gastfreundschaft. Heute hat Airbnb fast 5 Millionen Inserate in mehr als 191 Ländern.

Die Geschichte

2007 gegründet, war Airbnb 2009 drauf und dran Pleite zu gehen. Das Unternehmen hatte defakto keinen Umsatz, sondern nur hohe Verluste. Auf der Suche nach einer Lösung haben sich die Gründer die Suchergebnisse der Anzeigen angesehen und dabei bemerkt, dass es ein großes Problem gibt: Die Fotos waren extrem schlecht, meistens mit Smartphone-Kameras gemacht. Kein Wunder, dass niemand gebucht hat!

Idee und erster Prototyp

Daraufhin haben sich die drei eine Kamera gemietet, einen Flug nach New York gebucht und die Anzeigen entsprechend selbst verbessert. In der Folgewoche hat sich der Umsatz bereits verdoppelt.

Wie heute gearbeitet wird

  • Design Thinking ist ein Teil der Unternehmenskultur. Airbnb ist zwar an sich sehr Datengetrieben, aber oft wird mit einer kreative Hypothese gestartet, eine Lösung kurzfristig umgesetzt und dann einfach beoachtet, was passiert. Durch Iterative Wiederholung wird schnell gelernt und verbessert.
  • Die Sessions werden von einer Person aus dem Führungsteam akribisch im Voraus geplant. Dazu werden viele Recherchen durchgeführt und verschiedene Refraimings und HMW-Fragen vorbereitet.
  • Im Onboarding-Prozess werden neue Mitarbeitende ermutigt, bereits am ersten Tag ein neues Feature umzusetzen. Ein Beispiel ist die Umwandlung des „Sterns“, um eine Location zu markieren, in ein „Herz“. Allein dadurch wurde die Interaktion um 30% erhöht.
  • Im Headquarter stehen lebensgroßen Nachbildungen der schönsten Gastgeberräume aus aller Welt. Auf den ersten Blick dienen sie vielleicht nur als Besprechungsräume, auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass jeder Raum dabei hilft, Empathie für die Nutzer zu gewinnen.

Raus zum Kunden & Remote-Regelung

Weltweit leben und arbeiten

  • You can work from home or the office
  • You can move anywhere in the country you work in and your compensation won’t change
  • You have the flexibility to travel and work around the world (bis zu 90 Tage)
  • We’ll meet up regularly for team gatherings, off-sites, and social events (z.B. 1x pro Quartal für 1 ganze Woche)
  • We’ll continue to work in a highly coordinated way (Unternehmensweiter Kalender, 2 große Releases pro Jahr, Pacific Standard Time)

Quelle: https://news.airbnb.com/airbnbs-design-to-live-and-work-anywhere/

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