DT221: Digitale Hilfsmittel im Design Thinking

Unterstützt oder behindert neue Technologie den Denkprozess?

Bericht über Umfrage bezüglich „digitaler Ablenkung“ in amerikanischen Schulen (2013):

  • 90% der Lehrer sagen, dass sie das Gefühl haben, dass neue Technologie eine Generation mit einer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne hervorgebracht haben.
  • 60% sind der Meinung, dass die Kommunikation darunter leidet
  • 76% sind der Meinung, dass Schüler konditioniert werden kurze Antworten zu finden

Bei einer anderen erwähnten Studie wurden Schüler gefragt mit dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Schüler der Meinung sind, dass die Nutzung von Messaging-Diensten während dem Unterricht den Lernerfolg verhindert.

Unsere Erfahrungen mit digitalen Technologien im Design Thinking

  • Workshops mit digitalem Board vs. mechanischem Whiteboard: Was ist besser
  • Was bewirkt die Nutzung von Moderationskärtchen, Post-its und Flipcharts im Vergleich zu Powerpoint & Co?
  • Notebooks/Tablets zum Mitschreiben während Trainings?
  • Umweltschutz: CO2-Verbrauch in der österr. Papier-Produktion wurde größtenteils auf erneuerbare Energien umgestellt: 1 Flipchart (Recyclingpapier) ca. 0,2 kWh / entspricht ca. 1h Beamer (200 Watt), dazu natürlich noch Holz/Altpapier (60g), Wasser (~1l)
  • Internetnutzung während Sessions?
  • Fotos mit Smartphone machen und Drucken?

Was sagt die Geschichte?

Es gab schon viele Ansätze das Lernen zu revolutionieren:

  • Edison war sich sich, dass Bücher überflüssig werden, weil menschliches Wissen durch Bewegtbilder besser gelehrt werden kann
  • Ideen von Sprachlaboren in den 1960er (audiolinguale Methode nach Skinner), Bedienung zu kompliziert

Wer merkt sich mehr?

Studie aus Princeton zeigt, dass

  • sowohl Notebooknutzer als auch Handschreiber sich die gleiche Anzahl von Fakten aus den Vorlesungen gemerkt haben.
  • Notebookuser waren detaillierter, aber haben transkribiert ohne Argumentation in den Prozess einzubeziehen
  • Ergebnisse nach einer Woche: Handschriftlich zeigten deutlich bessere Ergebnisse.

Studie von der Universität von Indiana zeigt,

  • dass die Kinder, die noch nicht lesen oder schreiben konnten, bei Formen oder Buchstaben von Hand bestimmte Bereiche des Gehirns aktivierten. Diese Gehirnfunktionen waren bei den Kindern, die mit Technik arbeiteten, nicht aktiv

Design Thinking: Mit den Händen Denken

Warum mehr schreiben?

  • Schreiben gibt mehr Zeit zum Nachdenken und zur Konzentration
  • Die Einfachheit der Stift-Papier-Methode sorgt dafür, dass wir uns auf die jeweilige Aufgabe konzentrieren.
  • Durch die Handschrift drücken wir unsere Persönlichkeit aus.

Abschluss:

Nicht in Kulturpessimismus verfallen (im weiteren Sinne inkl. Technik-Pessimismus): Fortschritt ist möglich, muss aber Hand-in-Hand mit Medienbildung gehen. Dann kann man neue techn. Hilfsmittel auch gut einsetzen.

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