DT132: Sommerspecial: USA – Gründerland Amerika

Unsere Eindrücke aus dem Silicon Valley

Sommer-Special

In unserem Sommer-Special 2018 hören Sie die beliebtesten Episoden aus diesem Podcast. Die Nummer 5 in dieser Hitparade: Folge 41: Unser USA-Special – Gründerland Amerika

Als wir diese Folge aufgenommen haben, sind wir gerade von unserem letzten Besuch im Silicon Valley heimgekehrt: Mit viel Inspiration im Gepäck. Und die erste Folge von insgesamt 3 über unsere Erfahrungen hören Sie jetzt:


Die USA gilt als der ideale Ort, um innovative Ideen zu haben und umzusetzen: Scheinbar reicht eine gute Geschäftsidee, um schnell Kapitalgeber, die große Summen zur Verfügung stellen und kein Risiko scheuen, zu finden. Wie sieht das aber in der Wirklichkeit aus? Und wieweit hinkt DACH tatsächlich hinterher?

Merkmale von Start-ups

1. jünger als 10 Jahre
2. Technologie und/oder Geschäftsmodell (hoch) innovativ
3. signifikantes Mitarbeiter- und/oder Umsatzwachstum

Generelles zum Thema Gründungen

Lediglich eine Schätzung gibt es über die Anzahl der Start-ups-Gründungen in den USA. Die Daten der Benchmarking-Firma Compass aus dem Jahr 2015 sprechen von etwa 40.000 neuen Start-ups alleine im Softwarebereich. Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind, aber eine Unternehmensbewertung von mehr als 1 Mrd. US-Dollar haben (sogenannte Unicorns), sind nach Angaben des Wall Street Journal von Januar 2015 und Januar 2016 von 53 auf 88 gestiegen.

Die große Mehrzahl der Start-ups wird durch Teams gegründet, die komplementäres Know-how zur Produktentwicklung und Markterschließung einbringen. Den meisten Jungunternehmen gelingt es nicht, sich dauerhaft am Markt zu etablieren. Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass zwischen 75 und 90% der Start-ups im Land innerhalb von drei Jahren ihre Unternehmung aufgeben. Allerdings gehen Gründer in den USA oftmals nach dem Prinzip „fail fast“ vor: An einer verfehlten Geschäftsidee wird in der Regel nicht lange festgehalten und mit der gewonnenen Erfahrung die nächste Unternehmensgründung angepeilt.

Regionale Konzentration

Das Silicon Valley gilt als der Nabel der Start-up-Welt. Zentral ist der Innovationskern der Bay Area, bestehend vor allem aus der Stanford University, der University of California, Berkeley und den regionalen Niederlassungen der California State University. Diese Universitäten sind für das Start-up-Ökosystem im Silicon Valley von zentraler Bedeutung, da sie Ursprung zahlreicher Innovationen, kreativer Geschäftsideen und Patente sind. Zudem ist eine breit aufgestellte Wagniskapitalbranche anzutreffen. Auffällig ist auch die hohe Risikofreude der Unternehmensgründer.

Erfahrungen von Start Ups

In den USA existiert zwar kein spezieller Start-up-Verband, allerdings sind diverse lokale verbandsähnliche Interessenvertretungen anzutreffen, im Silicon Valley beispielsweise die „Silicon Valley Leadership Group“. Hunderte Inkubatoren und Acceleratoren verschiedenster Betreiber unterstützen Start-ups unter anderem dabei, Netzwerke aufzubauen. Diese sind nach Erfahrungen zahlreicher Gründer von zentraler Bedeutung. So operieren die meisten erfolgreichen Start-ups im Land in einem Netzwerk aus Investoren und weiteren Start-ups.

Das Silicon Valley: Sehnsuchtsort junger Unternehmer

Die Anziehungskraft des Silicon Valley ist groß. Dort finden sich auch leichter finanzstarke Investoren für gute Geschäftsideen. Die Experten für Venture Capital und Marketing haben ihre Büros gleich um die Ecke (auf der Sand Hill Road in Menlo Park, bspw. Sequoia Capital, Andreessen Horowitz und viele mehr).

Die dort ansässigen Inkubatoren lassen junge Unternehmen häufig in einer Art Verdrängungswettbewerb gegeneinander antreten. Dabei gilt das Motto ‚Up or out‘ – wer innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht erfolgreich ist, der erhält keine Unterstützung mehr. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass zahlreiche Unternehmen auf der Strecke bleiben, einige wenige aber extrem erfolgreich werden.

DACH: Länder der Gründer?

Daten des aktuellen GEM-Länderberichts zeigen, dass in vielen Länder der Start eines eigenen Unternehmens als normal gilt, wohingegen in Deutschland und Österreich eine Mentalität zum Angestellten-Dasein herrscht und häufig nur aus der Not heraus gegründet wird. Gerade junge Menschen in Deutschland wollen nicht gründen. Viele sehen sich aber auch nicht ausreichend für diesen Schritt vorbereitet: Laut Europäischer Kommission halten sich in Deutschland nur rund ein Drittel der Personen zwischen 15 und 64 Jahren durch ihre Ausbildung für befähigt, ein eigenes Unternehmen zu führen.

Die Zahlen

Gründungen Ö 2015 => 39.563
Gründungen D 2015 => 763.000
Gründungen CH 2015 => 40.829

Weiterführende Links

Studie der Firma Compass
Wall Street Journal Grafik
Silicon Valley Leadership Group
Gründungen CH 2015 in Zahlen
Gründungen D 2015 in Zahlen
Gründungen Österreich 2015 in Zahlen

Die zwei weiteren Folgen aus unser USA-Reise

DT42: USA-Special: 3 Gründe, warum amerikanische Unternehmen innovativ sind

DT43: USA-Special: Stanford University

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