DT120: Innovation ist keine rocket science – oder doch?

Warum Unternehmen Innovation Veränderungen und Unsicherheiten bewusst fördern sollten

Gäbe es keinen Wettbewerb oder Kunden, deren Bedürfnisse sich über die Zeit auch ändern, bräuchten Unternehmen keine Veränderungen und Neuerungen. Aber der Markt hält sich nicht an Regeln und fordert von Unternehmen, Innovationen in Form neuer Produkte auf den Markt zu bringen und dadurch neue Impulse für Veränderungen zu setzen.

Als langjähriger Berater hören wir immer die gleiche Aussage: Wir müssen mehr innovieren. Unternehmen aller Größen und Branchen wollen wissen, was sie tun können, um Kreativität zu generieren und so Ideen am laufenden Band zu entwickeln. Brauchen sie ein internes Innovationslabor? Sollen Sie neue Leute einstellen? Oder ein kreatives Team zusammenstellen? Die Antwort, die die wenigsten hören wollen, ist, dass es kein Patentrezept gibt. Manchmal funktionieren Ansätze, aber genauso oft leider auch nicht.

 

Das Wichtigste ist, dass, bevor Sie etwas Neues ausprobieren, es wichtig ist sich bewusst zu überlegen, warum Innovation bei Ihnen zurzeit nicht passiert. Das Scheitern von Innovationen ist in der Regel auf zwei Gründe zurückzuführen: Entweder steht das Management nicht dahinter und wollen Veränderung nicht. Oder das Unternehmen ist damit beschäftigt, Dinge zu tun, die neue Ideen behindern. In den meisten Fällen ist es die Mischung von beidem, die Innovation verhindert.

Bei Innovation geht es nicht um Produkte, sondern um Menschen. Die Führungskräfte eines Unternehmens haben die Aufgabe, ihre Mitarbeiter zu Innovationen zu befähigen.

Nach unserer Erfahrung gibt es unterschiedliche Muster von Führungsverhalten, die unabhängig von Unternehmensgröße oder Branche eine Innovationskultur ermöglichen:

1.  Es geht nicht nur um neue Ideen – Sie müssen auch offen für Veränderung sein.

Alleine den Auftrag, Ideen zu generieren, zu bekommen, ändert das Verhalten nicht. Führungskräfte müssen auch zeigen, wie wichtig es ist und so auch hinter den Mitarbeitern stehen, die bewusst Risiken eingehen sollen.

Wenn Sie versuchen, eine stärkere Innovationskultur zu entwickeln, sollten Sie sich auch die Belohnungssysteme, die Sie in Ihrem Unternehmen einsetzen, genau ansehen.

Unternehmenswerte beschreiben oft einen idealen Zustand – nicht den aktuellen Zustand. Um Ihre Zielvorstellungen und Ihre Vision authentisch zu halten, müssen Sie die Mittel unterstützen, um diese zu erreichen. Richten Sie Mitarbeiterentwicklungsprogramme auch an Ihren Werten aus, und erklären Sie, warum bestimmte Arbeitsweisen in Ihrem Unternehmen nicht gut sind.

2. Halten Sie Führung und Autonomie in Waage

Top-down-Direktiven aus der Führung helfen, Visionen und Prioritäten zu setzen, aber oft nehmen sie auch ungewollt den Menschen den Wind aus den Segeln. Um ein ideales Umfeld für Innovationen zu schaffen, bieten Sie Autonomie auf allen Ebenen. Finden Sie Wege, damit Mitarbeiter sich sicher fühlen, sich bewusst Raum und Zeit für neue Ideen zu nehmen.

3. Üben Sie lautes divergentes und konvergentes Denken

Es ist einfach, die erwarteten „richtigen“ Antworten zu geben und schnell zu einer Lösung zu kommen. Aber dadurch bekommen Sie keine neuen Ideen. Versuchen Sie bewusst in einem Zustand der Mehrdeutigkeit zu sein und suchen Sie nicht sofort nach Lösungen. Es braucht eine andere Einstellung – eine von Optimismus und Exploration.

Konvergenz ist gut, wenn es darum geht, eine Kommunikations- oder Markenstrategie zu entwickeln. Divergentes Denken ist gut, wenn Sie ein neues Produkt, Angebot oder eine neue Dienstleistung entwickeln möchten.

Fazit

Die eigentliche Arbeit besteht darin, neue Verhaltensweisen in Ihrem Unternehmen zu verankern und die Grundlagen zu schaffen, dass Mitarbeiter in der Lage sind, das vorhandene Wissen selbst zu verbinden. Wenn Sie anfangen, einen inklusiven und authentischen Führungsstil vorzuleben und sich dementsprechend auch verhalten, werden andere folgen. Und bevor Sie es merken, werden Sie schon in jeder Menge neuer Ideen schwimmen.

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