DT06: Die 4×4 Design Thinking® Methode – Teil 2

Design Thinking verbindet das Denken und Handeln mit einer Methodik, die vor allem auf Flexibilität und Kreativität fördert. Ein bestimmtes Umfeld hilft dabei, das Verhalten zu formen, die Denkweisen zu verschieben und das Denken im Team zu fördern. Aus meiner Erfahrung habe ich ein eigenes Vorgehen entwickelt, das sogenannte „4×4 Design Thinking®“.

In Teil 1 haben wir bereits die ersten beiden wichtigen Faktoren besprochen, Teil 2 behandelt die Faktoren über den Design Thinking Prozess und die konkrete Einführung in Ihr Unternehmen.

3×4 Phasen des Prozesses

Der Prozess führt uns durch vier Phasen: Auch wenn es zunächst den Anschein erwecken mag – diese Stufen sind nicht linear, sondern können in beliebiger Abfolge auftreten und beliebig oft wiederholt werden.

Das Problem verstehen
Der Fokus ist immer auf den Mensch gerichtet. Unser Nutzer ist der Protagonist, den wir in seiner Ganzheit verstehen wollen, um auch Ungesagtes zu begreifen. Das Endprodukt ist eine starke Mischung aus neuen Paradigmen und Perspektiven.

Das Problem definieren
In diesem Schritt bringen Sie das eigentliche Problem explizit zum Ausdruck. Um wirklich brauchbare Lösungsideen zu entwickeln, benötigen Sie zuerst das entscheidende Handwerkszeug und eine überzeugende Problemstellung, die Ihren Ideen als Sprungbrett dient.

Ideen generieren
Eine Herausforderung bei der Ideenfindung ist, dass wir oft Dinge suchen, von denen wir wissen, dass sie funktionieren werden. In Wahrheit schafft das keine Sicherheit, sondern ist nur eine schlechte Kopie, die nicht funktionieren wird. Versuchen Sie groß zu denken, lassen Sie sich inspirieren.

Prototyping
Dabei geht es darum, die Ideen aus Ihrem Kopf in die reale, physische Welt zu schicken. Ein Prototyp kann alles möglich sein, das eine physische Form annimmt: eine Wand voller Post-it-Notizen, ein Rollenspiel, ein Raum, ein Objekt, ein User-Interface, ein Storyboard etc. Testen ist im Grunde die nächste Integration des Prototyps. Oft ergeben sich in dieser Phase vollkommen neue Einsichten.

4×4 Faktoren zur Einführung von Design Thinking – Anleitung

Um alle Mitarbeiter abzuholen und ihnen zu helfen, ihre Ängste und Befürchtungen zu überwinden, müssen Sie behutsam und geschickt vorgehen.

Kick-off Meeting
In einem ersten Meeting bespricht das Team die gemeinsamen Vorstellungen von Design Thinking als Kultur im Unternehmen. Nehmen Sie sich dabei bewusst Zeit, um einerseits die Änderungen zu besprechen, aber andererseits auch um Ihren Mitarbeitern mögliche Verunsicherungen und Ängste durch die neue Veränderung zu nehmen.
Design Thinking Session
Führen Sie gemeinsam mit den Beteiligten eine erste Design Thinking Session durch, wie Sie sie auch in Zukunft intern oder extern abhalten wollen. In diesem ersten Kennenlernen zeigen sich häufig auch Missverständnisse, die Sie nun schnellstmöglich beheben können.

Training
in diesem Schritt lernen die Mitarbeiter die neuen Fähigkeiten, Methoden und Techniken. Geben Sie ihnen die Möglichkeit, sich richtig vorzubereiten. Je intensiver die Schulung, desto leichter auch der Übergang in neue Rollen.

Selbst moderierte Design Thinking Jam Session
Fordern Sie Ihre Mitarbeiter auf, die Initiative zu ergreifen. Suchen Sie gemeinsam geeignete Fragestellungen und Methoden und ermutigen Sie, sich auf das zu konzentrieren, was getan werden könnte, anstatt sich auf mögliche Lösungen zu fixieren.

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