Die größten Mythen über Innovation, Teil 3

Frustriert im Innovations-Dilemma? Genug von der Leier, dass Ihr Unternehmen Ideen abwürgt und lieber auf Nummer sicher geht, statt Innovationen zu fördern? In dieser 3-teiligen-Serie lüften wir den Schleier und zeigen Ihnen die Wahrheit hinter den Kulissen von Innovation.

Zum Nachlesen: Die größten Mythen über Innovation, Teil 1, Die größten Mythen über Innovation, Teil 2

Mythos 7: Die beste Idee siegt immer

Die Menschen glauben gerne, dass die beste Idee zwangsläufig siegen wird. Wir neigen dazu, die Gewinner zu loben und den Verlierern die Schuld zuzuschreiben, auch wenn sie ähnliche Anstrengungen unternommen haben. 

Die Wahrheit

Doch die Realität ist komplexer. Marketing, politische Einflüsse und das Timing spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Idee, und diese Aspekte gehen oft in der Geschichte verloren. Um wirklich erfolgreich zu sein, müssen wir verstehen, warum auch einige schlechte Ideen triumphieren (zum Beispiel: Warum verwenden die USA nicht das metrische System?) und warum großartige Ideen manchmal scheitern. Die Welt der Ideen ist keine reine Leistungsgesellschaft, und entsprechend müssen wir handeln.

Mythos 8: Probleme sind weniger wichtig als Lösungen

Viel zu oft steht die Lösung eines Problems im Mittelpunkt, während die Definition des Problems vernachlässigt wird.

Die Wahrheit

Einstein betonte jedoch die Bedeutung der Problemanalyse, indem er sagte: „Wenn ich 20 Tage hätte, um ein Problem zu lösen, würde ich 19 brauchen, um es zu definieren.“ Es gibt zahlreiche kreative Ansätze, um ein Problem zu betrachten und zu analysieren. Die Ungeduldigen stürzen sich oft sofort in die Lösung, ohne die erforderlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen. Erfolgreiche Kreative verbringen tatsächlich mehr Zeit damit, das Problem zu definieren, als gemeinhin angenommen wird. Die Definition des Problems ist genauso wichtig wie die Lösung, wenn nicht sogar wichtiger, für die Suche nach einer großartigen Lösung.

Mythos 9: Innovation ist immer gut

Oft wird angenommen, dass Innovation immer positiv ist und keine unbeabsichtigten Folgen hat. Doch was ist, wenn eine Erfindung Ihren Beruf obsolet macht?

Die Wahrheit

Die Auswirkungen einer Idee über verschiedene Zeiträume hinweg zu prognostizieren, ist äußerst schwierig. Jede Innovation bringt Veränderungen mit sich, die sowohl Menschen helfen als auch anderen schaden können. Viele schreckliche Erfindungen wurden mit den besten Absichten gemacht, während einige schreckliche Absichten zu unerwarteten positiven Konsequenzen führten. Jede erfolgreiche Idee hat eine Vielzahl von Konsequenzen, die weder vorhersehbar noch leicht zu messen sind.

Unser Extra-Tipp:

Seien Sie offen für verschiedene Perspektiven und Denkweisen. Oftmals sind Innovationen das Ergebnis eines breiten Spektrums an Ideen und Einflüssen. Nehmen Sie sich Zeit, um verschiedene Standpunkte zu betrachten und alternative Lösungsansätze zu erforschen. Durch die Kombination verschiedener Ansätze können Sie zu kreativeren und effektiveren Lösungen gelangen.

Seien Sie offen für verschiedene Perspektiven und Denkweisen. Oftmals sind Innovationen das Ergebnis eines breiten Spektrums an Ideen und Einflüssen. Nehmen Sie sich Zeit, um verschiedene Standpunkte zu betrachten und alternative Lösungsansätze zu erforschen. Durch die Kombination verschiedener Ansätze können Sie zu kreativeren und effektiveren Lösungen gelangen.

Die größten Mythen über Innovation, Teil 2

Frustriert im Innovations-Dilemma? Genug von der Leier, dass Ihr Unternehmen Ideen abwürgt und lieber auf Nummer sicher geht, statt Innovationen zu fördern? In dieser 3-teiligen-Serie lüften wir den Schleier und zeigen Ihnen die Wahrheit hinter den Kulissen von Innovation.

Zum Nachlesen: Die größten Mythen über Innovation, Teil 1

Mythos 4: Die beste Idee gewinnt

Menschen neigen dazu zu glauben, dass die beste Idee immer gewinnen wird. Wir feiern die Gewinner und vergessen aber auf die, die bereits ähnliche Anstrengungen unternommen haben.

Die Wahrheit

Marketing, Umwelt und vor allem das richtige Timing beeinflussen maßgeblich den Erfolg einer Idee. Es ist verlockend zu denken, dass in der Vergangenheit die besten Ideen immer triumphierten, aber um heute erfolgreich zu sein, müssen wir verstehen, warum großartige Ideen trotzdem manches Mal scheitern. In der Welt der Ideen geht es nicht nur um Leistung, sondern es spielen so viele Faktoren eine Rolle. Wir müssen unser Handeln entsprechend einsetzen.

Mythos 5: Probleme sind weniger wichtig als Lösungen

Oft wird angenommen, dass die Lösung eines Problems im Vordergrund steht, während die Definition des Problems vernachlässigt wird.

Die Wahrheit

Kreative Köpfe investieren mehr Zeit in die Analyse und Betrachtung von Problemen, da dies entscheidend für die Entdeckung herausragender Lösungen ist. Die Ungeduldigen, die direkt zur Lösung eilen, übersehen dabei wertvolle Erkenntnisse. Erfolgreiche Kreative verbringen mehr Zeit mit dem Nachdenken über Probleme, als uns die Medien glauben machen möchten.

Mythos 6: Unbeabsichtigte Folgen sind schwer zu vermeiden

Es wird oft angenommen, dass Innovation immer positiv ist. Doch was, wenn eine Erfindung den eigenen Beruf obsolet macht?

Die Wahrheit

Es ist schwierig, die Auswirkungen einer Idee über verschiedene Zeiträume hinweg zu prognostizieren. Jede Innovation bringt Veränderungen mit sich, die sowohl Menschen helfen als auch anderen schaden können. Selbst gut gemeinte Erfindungen können unerwünschte Konsequenzen haben. Zum Beispiel hätte Ford nicht vorhersehen können, wie viele Menschenleben jährlich im Verkehr geopfert werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Innovation nicht immer ausschließlich positive Auswirkungen hat.

Die Mythen der Kreativität gaukeln uns eine einfache Welt vor, in der geniale Einfälle und lineare Fortschrittswege zum Erfolg führen. Die Realität ist jedoch komplexer, herausfordernder und gleichzeitig spannender. Wer die Mythen durchschaut und die Herausforderungen annimmt, ebnet den Weg für echte Innovationen.

Unser Extra-Tipp:

Nehmen Sie sich Zeit, Probleme sorgfältig zu definieren, bevor Sie sich auf Lösungen stürzen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht dem Mythos erliegen, dass die Lösung immer im Vordergrund steht. Stellen Sie sich Fragen wie: Welche Herausforderungen könnten sich langfristig ergeben? Welche Auswirkungen hat diese Idee in verschiedenen Zeitrahmen? Analysieren Sie die Faktoren, die den Erfolg beeinflussen. Indem Sie kritischen Überlegungen in Ihre Denkweise integrieren, vermeiden Sie falsche Annahmen und erkennen die Chancen einer Ideen.

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Die größten Mythen über Innovation, Teil 1

Frustriert im Innovations-Dilemma? Genug von der Leier, dass Ihr Unternehmen Ideen abwürgt und lieber auf Nummer sicher geht, statt Innovationen zu fördern? In dieser 3-teiligen-Serie lüften wir den Schleier und zeigen Ihnen die Wahrheit hinter den Kulissen von Innovation.

Mythos 1: Wir überschätzen den Geistesblitz

Sie kennen das Bild: Der geniale Erfinder, der wie von einem Blitz getroffen eine bahnbrechende Idee hat. Doch die Realität ist weit weniger glamourös. Hinter jedem Geistesblitz steckt harte Arbeit, mühsame Recherche und die Inspiration durch unzählige andere Ideen. Der berühmte „Aha-Moment“ ist oft nur der letzte Schritt in einem langen Prozess.

Die Wahrheit:

  • Zeit und Fleiß: Geniale Einfälle entstehen nicht im luftleeren Raum. Sie erfordern Zeit, Hingabe und die Bereitschaft, immer wieder zu scheitern und aus Fehlern zu lernen.
  • Inspiration und Adaption: Keine Idee ist völlig originell. Kreativität bedeutet oft, bereits existierende Konzepte neu zu kombinieren und weiterzuentwickeln.
  • Umsetzung und Beharrlichkeit: Der Geistesblitz ist nur der Anfang. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Umsetzung der Idee in die Praxis.

Mythos 2: Der technische Fortschritt passiert stur geradeaus

Die Geschichte der Innovation wird oft als geradliniger Weg des Fortschritts dargestellt. Doch die Realität ist viel komplexer. Erfindungen und Innovationen sind das Ergebnis langer Entwicklungen, Rückschläge und glücklicher Zufälle.

Die Wahrheit:

  • Evolution statt Revolution: Fortschritt ist meist ein schrittweiser Prozess, der auf den Ideen und Errungenschaften anderer aufbaut.
  • Irrwege und Sackgassen: Nicht jede Innovation führt zum Erfolg. Fehlschläge und Umwege sind Teil des Lernprozesses.
  • Kontingenz und Ungewissheit: Der genaue Verlauf der Geschichte ist nicht vorhersehbar. Innovationen entstehen oft aus unvorhergesehenen Ereignissen und dem Einsatz von Risiken.

Mythos 3: Erfolg lässt sich planen

Kreativität lässt sich nicht in starre Schemata pressen. Der Markt ist unvorhersehbar und selbst die beste Methode kann den Erfolg einer Idee nicht garantieren. Erfolg ist oft ein Zusammenspiel aus harter Arbeit, glücklichen Fügungen und dem richtigen Timing.

Die Wahrheit:

  • Unvorhersehbarkeit und Risiko: Kreativität bedeutet immer auch, ein gewisses Risiko einzugehen.
  • Vielfalt und Experimente: Der beste Weg, um Innovationen zu fördern, ist die Offenheit für verschiedene Ansätze und Experimente.
  • Beharrlichkeit und Lernbereitschaft: Rückschläge und Misserfolge sind unvermeidlich. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen und weiterzumachen.

Die Mythen der Kreativität gaukeln uns eine einfache Welt vor, in der geniale Einfälle und lineare Fortschrittswege zum Erfolg führen. Die Realität ist jedoch komplexer, herausfordernder und gleichzeitig spannender. Wer die Mythen durchschaut und die Herausforderungen annimmt, ebnet den Weg für echte Innovationen.

Unser Extra-Tipp:

Stellen Sie kluge Fragen, wenn Sie das nächste Mal von einem Geistesblitz hören. Wie viel Arbeit und Recherche steckte hinter der Idee? Welche Inspirationen wurden genutzt? Und wie viel Mühe war nötig, um den Einfall in die Tat umzusetzen? So entlarven Sie heiße Luft und entdecken die wahre Magie hinter kreativen Erfolgen.

Zum Weiterlesen: Die größten Mythen über Innovation, Teil 2

DT346: Mythos: Ist Design Thinking nur etwas für Kreative und Designer?

Die Verwirrung durch das Wort „Design“

Das Wort Design verleitet zu dem Glauben, dass der Prozess etwas mit Grafik oder Ästhetik zu tun hat. Dabei kommt das Wort aus dem Englisch, wo es mehrere Bedeutungen hat, u.a. planen oder entwickeln. Jedes Unternehmen, jede Person kann von Design Thinking profitieren. Es ist ein Mindset für Problemlöser und hat mit Grafik nichts zu tun.

Wir selbst sind keine Designer, sondern Unternehmensberater mit dem Background Psychologie und IT. Zwar hat Peter ein großartiges Verständnis (durch Fotografie etc.) für Grafik und Ästhetik, aber dennoch ist das, was Design Thinking ausmacht, die Art und Weise, wie Menschen denken und Probleme angehen.

Design Thinking bietet eine neue Arbeitsweise. Es gibt einen Rahmen vor, um das Denken zu ordnen und die eigenen Annahmen in Frage zu stellen. Es verändert die Art und Weise, wie wir die meisten Probleme sehen. Design Thinking bringt eine neue Sichtweise auf das Unternehmen, die Probleme und die Kunden, indem es die besten Eigenschaften von Kreativen, Innovatoren und Designern zusammenfasst.

Mit Design Thinking wird den Menschen ein Rahmen zur Verfügung gestellt, der sie dabei unterstützt, Ängste fallen zu lassen und frei zu experimentieren, Form und Funktion gemeinsam zu betrachten und zu iterieren. Diese Form der Arbeit erfordert einen einfachen und nicht-linearen Prozess. Wir werden dadurch auch ständig daran erinnert, dass wir, egal was wir tun, die Probleme des anderen lösen. Es geht darum, die menschliche Erfahrung zu verstehen, bereit zu sein, den tatsächlichen Bedarf zu erkennen und Dinge auszuprobieren, um herauszufinden, was am effektivsten ist.

Tools für Nicht-Designer

Gerade Tools wie die Empathy Map, Brainstorming, Customer Journey etc. erleichtern Nicht-Designern das kreative Denken. Der Design-Thinking-Prozess hilft Nicht-Designern über die schwierige Phase des Problemdefinierens hinweg, indem das Team nicht beim Problemanalysieren stecken bleiben, sondern ins Tun kommen.

Design Thinker vereint bestimmte Eigenschaften

  • Eine Kernkomponenten ist das systemische Denken. Der Prozess macht deutlich, dass zwei Dinge zwar völlig widersprüchlich sein können, aber dennoch eine gemeinsame Lösung daraus entstehen kann.
  • Design Thinking ist ein Prozess, der keinen Platz für das Ego hat, indem es den Menschen auf 360-Grad-Weise betrachtet.
  • Es geht um Empathie. Mit dem Einfühlungsvermögen für den Endbenutzer steht und fällt der Erfolg eines Unternehmens.
  • Wichtig ist auch, dass du offen für neue Erfahrungen und vor allem neugierig bist. Es geht darum, neue Lösungen auszuprobieren und fernab des Möglichen zu denken.

Design Thinking ist vor allem ein Prozess für Problemlöser

Wäre Design Thinking nur für Designer, würden viele unterschiedliche Interpretationen und Anwendungen für verschiedene Situationen wegfallen. Design Thinking ist kein Prozess um des Prozesses willen. Es ist ein Mindset, das seinen eigenen Nutzen und seine eigene Anwendung erfordert.

Designer schaffen einfache, menschliche Lösungen für komplexe Probleme. Aber sie sind nicht die einzigen, die das können. Wir können und müssen aus ihrem Denken lernen, um auf aufregendere, innovativere und intuitivere Lösungen zu finden.

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Weitere Episoden zu diesem Thema

DT345: Mythos: Ist Design Thinking tot?

Oder können wir Design Thinking noch retten?

Design Thinking erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Seit den Anfängen dieses Trends werden wir regelmäßig mit skeptischen Fragen konfrontiert, die zeigen, dass es viele Missverständnisse über Design Thinking gibt. In mehreren Episoden wollen wir die häufigsten Mythen, die uns immer wieder begegnen, besprechen und Antworten geben.

In dieser Folge geht es um die Frage, ob Design Thinking längst gescheitert ist. Und in diesen Tagen, in denen wir vor allem online arbeiten müssen, stellt sich die Frage, ob Design Thinking überhaupt noch funktionieren kann.

Design Thinking als Wunderwaffe

Viele Unternehmen hoffen, dass es einfach ein paar Tage Schulung braucht, um Innovationen am laufenden Band zu entwickeln. Das Versprechen lautet „Design Thinking ist ein neuer Weg, um kreativ Probleme zu lösen“.

Das Wort „Denken” bei Design Thinking macht ein Problem deutlich: Denken alleine reicht nicht, denn das geschieht alleine im Kopf. Wir müssen die Dinge auch tun, wenn wir wirklich etwas verändern wollen.

Selbst wenn Unternehmen darüber sprechen, dass Innovation oberste Priorität hat, schaffen es nur wenige, eine Innovationskultur zu schaffen, in der die Mitarbeiter wirklich die Chance haben, großartige Ideen zu generieren, zu verfolgen und umzusetzen. Sie geben viel für das Sammeln von Ideen aus und fragen sich dann, warum es nicht klappt.

Design Thinking ist ein Mindset

Design Thinking ist für uns ein Mindset, ein Ansatz, mit einer Reihe von Prinzipien. Es ist eine Denkweise und ein Schöpfungsprozess. Der typische Design-Thinking-Prozess hilft zu verstehen, wie man ein Problem angehen kann. Nutzerorientierung, iteratives Arbeiten und kollaboratives Zusammenarbeiten stehen im Fokus.

Eine Denkweise und eine tief verwurzelte (Unternehmens-) Kultur können jedoch nicht an einem Tag geändert werden. Verständnis entsteht durch kontinuierliche Anwendung. Die Umsetzung von Projekten mit Experten ist der einzige Weg, um ein wirkliches Verständnis zu bekommen. Denn der Teufel steckt im Detail – die subtilen Unterschiede und Herausforderungen in jedem Projekt machen den Unterschied.

Viele unserer Kunden haben Schubladen voller großartiger Ideen, die nur herumliegen. Es braucht mehr als Design Thinking, um Ideen lebendig zu machen. Hier kommt das multidisziplinäre Team und die agile Herangehensweise ins Spiel.

Kultur des Experimentierens

Viele Unternehmen haben die benutzerzentrierten Prinzipien des Prototyping und des schnellen Experimentierens übernommen, bieten jedoch häufig keinen wirklich sicheren Raum zum Experimentieren. Experimentieren und Risiken eingehen wird nicht belohnt. Anstatt als Lernerfahrung verstanden zu werden, wird Misserfolg als Zeichen von Inkompetenz behandelt. Innovation ist riskant. Wachstum durch Versuch und Irrtum zu fördern bedeutet, den Menschen die Freiheit zu geben, zu lernen.

Geschwindigkeit ist wichtiger als Perfektion. „Made in Germany“ galt früher als Garantie für Qualität. Während Perfektion in der Massenproduktion ihre Vorteile haben kann, tötet Perfektion bei Innovationen die Ideen, bevor sie überhaupt geboren werden. Die Perfektionierung von Produkten oder Dienstleistungen nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch – Zeit, die wir in der heutigen schnelllebigen Welt nicht haben. Innovation erfordert die Fähigkeit, Ideen schnell auszuprobieren.

Können wir Design Thinking noch retten?

Wenn sich Unternehmen nicht wirklich auf die Methode einlassen, dann wird sie tatsächlich sterben.

Unternehmen investieren viel in die neuen Methoden, stellen neue Mitarbeiter ein – alles in der Hoffnung, dass das reicht, um Ideen zum Leben zu erwecken. Sie vergessen, den Menschen auch die Werkzeuge und Prozesse zu geben, mit denen Innovation erst passieren kann. Ein cooler Raum, eine unbegrenzte Anzahl von Post-its und ein paar Sitzsäcke reichen nicht aus.

Wer Design Thinking aber als einen Mindset versteht und kontinuierlich an der Kultur des Experimentierens arbeitet, dann kann die Methode auch Ihren Zweck erfüllen.

Design Thinking in Zeiten der COVID-19-Pandemie

In der Pandemie können leider keine Design-Thinking-Workshops stattfinden. Es ist derzeit schwierig bis unmöglich mit Menschen auf der Straße zu sprechen, in Teams hitzig zu diskutieren oder auch nur gemeinsam zu experimentieren

Das Ganze geht natürlich mit Abstand und Maske, aber beim Sprechen mit Maske geht Mimik verloren und für viele bringen die zusätzlichen Einschränkungen einfach alle Kreativität und Sorgenlosigkeit um.

Lautet die Lösung Design Thinking online?

Ja, es geht, aber irgendwie fühlt es sich ganz anders an. Es ist nicht unbedingt schlechter, aber auf jeden Fall anders. Man muss jede Methode anpassen, dadurch wirkt sie auch anders. Dessen sollten wir uns bewusst sein.

  • Online Kunden/User befragen? Es ist viel schwieriger Verbindung aufzubauen. Was mit Kollegen noch ganz gut geht, geht mit Fremden viel schlechter. Viele Menschen sind auch schon müde, dauernd nur über Videokonferenzen zu kommunizieren
  • Beobachten: Gerade die Beobachtung ist aufgrund der Abstandsregeln sehr schwierig. Aber virtuell zu beobachten, gerade wenn es um Software geht funktioniert funktioniert andererseits sogar sehr gut.
  • Infrastruktur ermöglichen: Wir erleben oft, dass in großen Unternehmen die Auswahl an Software für die Mitarbeiter begrenzt ist und alles, was nicht Microsoft Office und SAP ist, zusätzliche Arbeit für die IT-Abteilungen erfordert, die das deswegen ablehnen.

Unsere Überzeugung: Es wird wieder leichter werden

Sobald die Pandemie überstanden ist, wird Design Thinking auch wieder „auferstehen“. Damit Ihr in der Zwischenzeit aber nicht die Lust verliert, solltet Ihr eines tun: Hört nicht auf am Mindset für Innovation zu arbeiten.

Die Corona-Pandemie ist eigentlich sogar eine gute Übungswiese dafür: Wir müssen so viele schnelle Entscheidungen (ohne viel Wissen und Erfahrung) treffen, dass Trial & Error wichtiger geworden ist. Wir haben auch die Möglichkeit so viel spontan zu machen und auszuprobieren, wie noch nie! Das ist das perfekte Umfeld um das Design-Thinking-Mindset zu üben!

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