Innovation ist nach wie vor das Buzzword der Stunde. Jedes Unternehmen will innovativ sein, und jeder Mitarbeitende soll kreativ agieren. Aber wenn man sich die Produkte anschaut, die daraus resultieren, wird klar, dass hinter dem Wort „Innovation“ oft nur heiße Luft steckt.
Viele Dinge, die wir kaufen, funktionieren nicht richtig oder gehen schnell kaputt. Websites sind voll von Klickfallen, unsere Gadgets überleben kaum ein halbes Jahr, und der Akku unsere Smartphones ist schlecht. Kurz gesagt: Es gibt viel zu verbessern.
Wir sind davon überzeugt, dass man keine verrückten Ideen braucht, um erfolgreich zu sein. Man muss nur wissen, wie man Dinge richtig gut macht. Dazu muss man raus zu seinen Kunden gehen und mit ihnen reden. Und das tun nur wenige Unternehmen.
Wir feiern gerne Apple für das neueste iPhone, aber vergessen dabei, dass die Konkurrenz zu Beginn wirklich schlecht war. Die anderen Handys waren damals hässlich, klobig und schwer zu bedienen. Apple hat das Design ernst genommen, und siehe da, plötzlich gab es eine bessere Option auf dem Markt. Auch Google entstand bereits ein Jahrzehnt nach den ersten Suchmaschinen, und Amazon war auch nicht der erste Online-Buchladen. Sie waren einfach die ersten, die es geschafft haben, solide, benutzerfreundliche Dienste anzubieten.
Das Interessante ist, dass diese Unternehmen nicht so sehr durch revolutionäre Ideen erfolgreich wurden, sondern durch Produkte, die echte Bedürfnisse erfüllen. Sie haben das Spiel nicht neu erfunden, sie haben es nur besser gespielt.
Das Problem ist, dass das Wort „Innovation“ heute für alles Mögliche verwendet wird. Führungskräfte und Berater werfen es herum, als wäre es magischer Feenstaub, und hoffen, dass es alles repariert. Die Realität ist jedoch, dass die meisten Unternehmen nicht an mangelnder Kreativität scheitern, sondern an mangelnder Kompetenz. Bürokratie, Hybris und zu viele Köche verderben den Brei, oder in diesem Fall die Produkte, bevor sie überhaupt auf den Markt kommen.
Viele sogenannte Innovationen scheitern, weil sie die echten Bedürfnisse der Kunden ignorieren. Stattdessen sollten Unternehmen sich darauf konzentrieren, solide, zuverlässige und benutzerfreundliche Produkte zu entwickeln. Wenn die Konkurrenz mittelmäßig ist, reicht es oft aus, einfach nur gut zu sein.



