4 Arten der Forschung im Design Thinking

In einer kleinen Serie möchten wir Ihnen zeigen, wie wir Design Thinking in Projekten einsetzen. Nichts ist so wichtig, wie zu verstehen, für wen Sie überhaupt eine Lösung erarbeiten wollen. Wer ist der Kunde oder spätere Nutzer? Mit welchen Problemen hat er oder sie zu tun? Was sind die Aufgaben, was die Probleme, wie sieht der Alltag aus?

Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie den Sherlock Holmes in sich zum Leben erwecken, Ihre Lupe zücken und Detektivarbeit leisten. Es gibt viele Möglichkeiten, Nutzerforschung zu klassifizieren. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung, welche Art von Recherche wir in verschiedenen Phasen des Design-Thinking-Prozesses einsetzen.

1. Generative Forschung

Generative Forschung setzen wir ein, wenn wir nach Ideen suchen und das eigentliche Problem definieren wollen. Das generative Toolkit umfasst Dinge wie Internetrecherche, die Überprüfung aller vorhandenen Lösungen in einer Nische, die Durchführung von empathischen Gesprächen, Beobachtungen, etc.
Wir arbeiten sehr häufig mit generativer Forschung, vor allem bei den Kunden, die wieder ein besseres Verständnis über ihre eigenen Kunden und deren Bedürfnisse bekommen wollen.

2. Deskriptive Recherche

Deskriptive Recherche wird dann eingesetzt, wenn wir bereits die Design Challenge, also das eigentliche Problem, definiert haben. Dabei suchen wir den optimalen Weg, um das Problem zu lösen, das bereits bei der generativen Forschung identifiziert wurde. Dazu müssen wir uns in den Kontext der Kunden versetzen – um sicherzustellen, dass wir für das Kunden entwickeln, nicht für uns selbst. Mit dieser Forschung können wir in kürzester Zeit mit wenig Budget verstehen, auf welche Funktionen beispielsweise Nutzer nicht verzichten können und auf welche sie gerne verzichten würden – so als würden wir ihnen über die Schulter schauen. Dadurch lernen wir, was funktioniert und was noch besser gemacht werden könnte.

3. Evaluationsforschung

Sobald wir eine klare Vorstellung von dem Problem haben, das wir zu lösen versuchen, und wie wir es lösen wollen, ist es an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und mit der Arbeit an möglichen Lösungen zu beginnen. Dabei müssen wir herausfinden, wie wir am besten die Probleme beheben, bevor sie Fehler verursachen. Das funktioniert am besten, wenn wir iterativ vorgehen. Die gebräuchlichste Methode der evaluativen Forschung sind Usability-Tests. Jedes Mal, wenn wir eine Lösung beim Kunden vorstellen, bekommen wir auf diese Weise wertvolles Feedback, mit dem wir dann weiterarbeiten können.

4. Ursachenforschung

Stellen Sie sich vor, dass Ihre Webseite live ist oder Ihr Produkt endlich verkauft wird. Dabei stellen Sie möglicherweise fest, dass sich die Kunden doch anders als gedacht verhalten. Vielleicht ist etwas schiefgelaufen oder es läuft doch überraschend gut. Wenn wir verstehen wollen, was passiert ist und warum, greifen wir auf die Ursachenforschung zurück.

Wann ist genug erforscht?

Im Design Thinking gilt der Grundsatz: Just do it. Sie können nie im Voraus alles testen und Sie werden nie alles wissen, bis Sie Ihr Produkt oder Ihren Service Ihrem Kunden zeigen. Allerdings helfen Ihnen die verschiedenen Methoden aus den unterschiedlichen Forschungsabschnitten, um folgende Fehler zu vermeiden:

  • Sie haben das falsche Problem gelöst,
  • Sie haben an Funktionen herumgebastelt, die für die Nutzer nicht relevant oder wichtig sind,
  • Sie haben sich in Bezug auf die Gewohnheiten und Vorlieben Ihrer Nutzer geirrt.

Methoden aus dem Design Thinking zu den verschiedenen Forschungen finden Sie in all unseren Büchern.